Ich kam im Wald an. Nach meiner Begegnung mit Elijah gestern hätte man vielleicht meinen können, ich würde es jetzt meiden alleine an verlassenen Orten zu sein, aber das würde wohl nicht passieren. Ich brauchte einfach meine Zeit für mich, und in der Natur fühlte ich mich immer am Wohlsten. Im Wald kannte ich mich ganz gut aus. Ich wusste wo welche Lichtung war, wo die Überreste eines alten Hauses oder ein kleiner Waldsee.., denn ich verbrachte wirklich eine Menge Zeit hier. Ich kam auch oft mit Freunden her, aber heute war ich allein.
Das erste Stück ging ich noch auf dem offiziellen Waldweg, bevor ich ihn nach etwa einem Kilometer verließ und auf einem kleinen Pfad weiterging, der tiefer in den Wald führte. Ich wusste schon genau, wo ich hinwollte. Es waren nur 10 Minuten Fußweg, dann kam ich an eine wunderschöne Lichtung. Dort angekommen blickte ich mich einmal kurz um, ließ mich auf einem umgefallenen Baumstamm nieder und genoss die ruhige Atmosphäre.

Sie kam zu einer Lichtung und war hoch auf einer der Bäume. Kurze Zeit später kroch ihr der Geruch eines Menschen in die Nase und sie blickte das Mädchen an. Kurze Zeit später stand Leighton vor ihr und grinste. "Hallo?", sagte sie leise und blickte sie direkt an. "Oh habe ich dich erschreckt?"

Ich war ganz in Gedanken, als plötzlich jemand vor mir stand. Sie schien aus dem Nichts zu kommen und ich zuckte zusammen. Verwirrt sah ich zu ihr hoch und lachte kurz. "Hey", meinte ich und stand auf, weil ich mir blöd vorkam wenn sie stand und ich unten auf dem Baumstamm saß.
"Ehm, nein, geht schon." Meinte ich. "Ich habe hier draußen nur sonst niemanden erwartet.." Ich musterte sie, aber sie kam mir nicht bekannt vor.
"Ich bin Melanie", stellte ich mich dann vor und streckte ihr die Hand hin. "Und du bist?" Ich legte den Kopf leicht schief und sah sie fragend an.

Als sie zusammen zuckte, grinste sie leicht entschuldigend. "Es tut mir leid, ich habe hier selten jemanden gesehen.", sagte sie sanft. "Ich bin selten hier aber da war nie jemand.", sagte sie leise und nahm ihre Hand an. "Freut mich sehr ich bin Leighton.", sie ließ ihre Hand dann los und grinste. °Hmm°
Sie bemerkte einen zweiten Vampir und drehte sich um. °Weiß sie was er ist?°, sie blickte den anderen Vampir und und schluckte. "Ich bin Leighton.", sie reichte ihm die Hand und sprach so leise das Melanie es nicht hören konnte. "Vampir"

Ich nickte. "Ja, hier kommt nur selten jemand hin. Und selbst wenn - der Wald ist so groß dass es unwahrscheinlich ist, dass man sich begegnet."
Und doch hab ich sie hier getroffen, dachte ich. Irgendwie komisch, aber ich dachte nicht weiter drüber nach.
"Schöner Name", stellte ich fest und lächelte.
Leighton drehte sich um, sodass sie halb im Schatten stand und redete mit irgendwem. Ich hob eine Augenbraue und sah sie an, aber ich konnte außer ihr niemanden erkennen, es war zu dunkel.

Sie blickte sie an und nickte. "Vielen Dank deiner auch." Dann musterte Leighton Melanie und bemerkte, woe hübsch sie aussah. "Es sind einer meiner Lieblingsorte, an deinen Mann alleine sein kann, und seine Ruhe hat, man kann entspannen und einfach die Gedanken ordnen." Dann stellte sie sich zu Melanie damit sie ihn auch sehen konnte. Dann redete sie wieder ganz leise mit Elijah nur für Vampire hörbar. "Ich werde ihr nichts tun, ich töte keine Menschen, und wenn du mir was tust, ist das ein Fehler, ich bin der erste Vampir den es jemals gab...und sie weiß von dir...das müssen wir dann ändern." Sie drehte sich zu Melanie und lächelte. "Weißt du von den Mythen über Vampire? Kennst du welche?"

Als Leighton sich neben mich stellte bemerkte ich eine weitere Silhouette, die langsam Gestalt annahm, als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, in die ich blickte. Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich ihn erkannte. Ich hätte schwören können, dass ich keine Angst mehr vor ihm haben würde - aber ich konnte nicht verhindern dass mein Mund trocken wurde und mein Herzschlag schneller ging als gewöhnlich.
Bei Leightons Frage versteifte ich mich plötzlich.
Oh nein, dachte ich. Was sollte ich machen, wie sollte ich reagieren? Mein Gott, wo war ich bloß jetzt schon wieder rein geraten..
"Ja", raunte ich dann tonlos, ohne sie anzusehen. Stattdessen wanderte mein Blick unsicher zu Elijah.

Sie hörte dann Mel's schnellen Herzschlag und schloss kurz die Augen. "Du weißt also was er ist? Seid wann, und woher weißt du das?", frage sie mit einem lächeln und blickte sie genauer an. "Aber du musst es für dich behalten.", sagte sie flehend. "Es ist gefährlich es zu wissen." Sie bemerkte was Elijah tat und nickte nur verständlich. "Ich bin auch einer Melanie, der aller erste Vampir den es jemals gab. Und ich werde dir nichts tun, ich tue Menschen regelrecht nichts, erst recht nict wenn ich sie mag.", sie blickte zu Elijah und war enttäuscht worauf sie ein paar Schritte nach hinten ging. "Ich bin ein Original aber keine Mörderin Elijah."

Als Elijah sich vor mich stellte und Leighton drohte, schlug mein Herz schon wieder schneller - aber diesmal nicht aus Angst. Sowas hatte noch nie jemand für mich gemacht. Mir fuhr ein leichter Schauder über den Rücken, aber sofort unterdrückte ich alle Gefühle und machte einen Schritt zur Seite, damit er nicht mehr vor mir stand. Ich wollte nicht schwach wirken, als ob ich einen Beschützer brauchen würde. Ich nickte, als Leighton meinte ich solle es für mich behalten. "Ich hatte auch nicht vor, es gleich im Radio durchsagen zu lassen.." Meinte ich trocken.
Bei ihren nächsten Worten, runzelte ich die Stirn. Der erste Vampir? Und sie tötete ebenfalls nicht? Was war das hier, ein Haufen von Waschlappen? Ich musste ein hysterisches Lachen unterdrücken und schüttelte leicht den Kopf. Mein Gott, worüber dachte ich nach? Ich sollte lieber froh sein, dass es so war wie es war.

"Elijah ich hätte ihr nichts getan, ich tue Menschen nichts, weil ich alles geben würde um wieder einer zu sein. Ich mag sie..sie ist ein nettes Mädche, sie redet mit mir und ist nicht abwertend zu mir...weißt du wie dankbar ich ihr bin? weißt du wie es ist, Jahrhunderte oder Tausende Menschen die man liebt zu verlieren, jeden sterben zu sehen?", fragte sie lauter dennoch mit sanfter Stimme. "Ja ich trinke Menschenblut aber nur aus Blutbeuteln...", sagt sie leise und verschwand ein wenig im dunkeln. "Aber auch hier merke ich das ich nicht erwünscht bin, wie soll es auch anders sein." Ihr Blick ging zu Elijah und eine Träne viel zu Boden.